Musik und Tanz zum Endspurt des Bürgerfestes
von Markus Schmautz
Nur Gewinner bei den Feiertagen - Spende von Örkeny für Förderverein der Mittelschule
Wörth. Kleine Geschenke wurden bei der gemeinsamen Brotzeit am Montag im Bauhof noch ausgetauscht, gegenseitige Anerkennung gespendet, Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht und viele Hände geschüttelt. "Liebe Freunde" sind sie mittlerweile geworden, die Bewohner von Wörth und Örkeny in Ungarn, die sich immer wieder gerne treffen, die sich verstehen, schätzen und mit jeder Begegnung näher kommen. Immer fester wird das Band der Verbindung. Dazu beigetragen hat auch das Bürgerfest am Wochenende, das die Gäste aktiv mitgestalteten.
Alle haben sie gewonnen an diesem sonnigen Sommerwochenende. Die Stadt, die Eindrücke gemacht hat und diese Feierstunden längst auf ihre Referenzliste setzen kann, die Vereine, bei denen sich die Gäste gut aufgehoben fühlten, und nicht zuletzt der Förderverein der Mittelschule. Zwei Gefühle pochten da in der Seele des Vorsitzenden Herbert Schötz, als ihm der ungarische Bürgermeister knapp 400 Euro für die Bausteinaktion übergab. "Soll ich beschämt sein oder glücklich ...?"
Da greift doch tatsächlich eine Gemeinde, die eigentlich selbst jeden Cent für notwendige Verbesserungen gut verwenden könnte, ihrer Partnerstadt unter die Arme, die an Lebensstandard, Einrichtungen, Infrastruktur weit vorne liegt. Die Frage war demnach schon berechtigt. Selbstverständlich ist es für den Kreisrat jedenfalls nicht, dass Gäste mit der Zubereitung von Speisen aus ihrer Heimat keine Mühen scheuen und sich bei den Programmbeiträgen mächtig ins Zeug legen, dass sie einen nicht unerheblichen Aufwand betreiben und Unkosten auf sich nehmen, um dann alle Einnahmen zu spenden. Respekt ist da angebracht, auch ein gebührender Beifall und vor allem ein dickes Vergelts Gott.
Bausteine im Wert von 1 800 Euro hat Herbert Schötz am Samstag und Sonntag an die Besucher gebracht. Ihm ist ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel von 20 000 gelungen, die für die Beschaffung von Sportgeräten für die neue Turnhalle verwendet werden. Weitere, so sein Wunsch, dürften jederzeit folgen, damit möglichst viele Namen auf den Stelen im Eingangsbereich aufgenommen werden können. Die Stadt Örkeny hat sich ihren Platz schon gesichert.
Ganz ohne Gruß und Gespräch wollte der Bürgermeister, der sich von seiner Meniskusoperation erholt und sich noch bis einschließlich Mittwoch im Krankenstand befindet, die mit rumänischen Gästen ergänzte Abordnung aus Ungarn allerdings nicht abreisen lassen. Schon deshalb nicht, weil ihm die Kontaktpflege ein großes Anliegen ist. Anton Rothfischer bezog sich daher wieder auf jene "europäische Idee", die Land und Leute in West- und Osteuropa verbindet.
Eben diesen Aspekt bekräftigte auch das 13. Bürgerfest, das am Sonntagabend bei leichtem Regen und in aller Hermonie seinen Abschluss fand. Das Programm zum Endspurt hat noch einmal einige besondere Akzente gesetzt. Die Tanzformation "Fit ab 40" begeisterte die Zuschauer mit internationalen Folkloretänzen, ebenso die Tanzschule Retzer, Kinder- und Prinzengarde der Faschingsgesellschaft beanspruchten nochmals die Aufmerksamkeit der Zuschauer, Peter Hartung legte nochmals alte Scheiben auf, die Band "Steely Five" erwies den Song von Steppenwolf, Free und Eric Clapton die Hochachtung, die Jungbläser hielten die klassische Volksmusik in Ehren, das Ensemble "Swing Meeting" die weltbekannten Evergreens des Ragtime und die berühmten Entertainern des Jazz wie Nat King Cole und "Satchmo" Louis Armstrong, von dem der Klassiker "What a wonderful world" stammt. Die kleine Änderung des Titels von Schlagzeuger Christian Ebner ist nach diesem Ereignis wohl erlaubt: "What a wunderful Wörth ...!"
Und noch ein Aspekt, der keineswegs nebensächlich ist. Für die Polizeiinspektion ergab sich nicht der geringste Handlungsbedarf. "Fehlanzeige, gar nichts", bestätigte gestern die Dienststelle. Keine Auseinandersetzung, keine Konflikte, keine Beschwerden, kein einziger Eintrag im Einsatzbogen. So friedlich, fröhlich und harmonisch haben die zwei Festtage - siehe Umfrage - auch die Besucher erlebt.